Neue Besen kehren vielleicht besser, aber tun sie dies auch über viele Jahre verlässlich?
Meine Gespließte "Cheri" gebaut von Walter Brunner tut dies.
Manch einer weiß, dass ich neben dem Rutenbau auch Gespließte sammle. Unter anderem ist daher in meinem Besitz auch eine "Cheri" aus der Serie "Wildwasser", gebaut im Jahre 1976 (!), vom legendären Walter Brunner.
Wenn man bedenkt, dass diese Rute 40 Jahre auf dem Buckel, bzw. auf dem Taper hat, ist der Zustand durchaus als beachtlich zu bezeichnen. Auch hat sie ihr Dasein nicht in irgendeiner Vitrine gefristet, sondern wurde regelmäßig zu Ausflügen ans Wasser mitgenommen.
Ok, es ist jetzt nicht eine der super sensiblen Ruten wie Amabile, Thymali, etc.., die das Werk von Walter Brunner weltweit bekannt gemacht haben. Es handelt sich bei der "Cheri" eher um ein
braves, zuverlässiges Arbeitstier mit enormer Kraft in ihrem kurzen Rücken, das viele Wurffehler verzeiht. Ungefähr wie der Vergleich zwischen sensiblen Araberstuten und den kurzbeinigen,
gedrungenen Cowboypferden.
Eine moderne Rute würde wohl als "super fast" bezeichnet werden. Weniger charmant, aber genauso treffend wäre wohl die Bezeichnung "steifer Prügel".
Natürlich fische ich diese Rute auch gerne und regelmäßig. Vor dem ersten Versuch (ist schon eine Weile her), habe ich von dieser Rute mit ihren 1,85m, #5 und ihrer Steifheit nicht wirklich viel
erwartet, wurde dabei aber eines Besseren belehrt.
Ich bin ja nicht gerade als Weitwerfer bekannt, aber mit diesem kurzen, steifen Stöckerl habe selbst ich passable Weiten zustande gebracht. Auch im Drill bewährt sich die "Cheri" immer wieder: In
der Spitze ist sie für kleine Fischerl sensibel genug, damit sie nicht gleich in hohem Bogen in die Büsche fliegen, und für die größeren Exemplare entwickelt sie ausreichend Kraft, um sie
möglichst flott zu drillen.
Sie ist auch für das Werfen mit Goldkopf und Co genauso geeignet, wir für den Transport kleiner Trockenfliegen.
Es heißt immer, die "Cheri" muss mit dem Gebetsroither, in schnellem Rhythmus geworfen werden - das kann ich nicht bestätigen. Vielmehr verträgt sie wohl diese schnellen Würfe besser, als manche
andere Gespließte, aber sie ist für langsame Würfe genauso geeignet.
Für mich ist diese Rute auf jeden Fall ein Zeitdokument über das Schaffen von Walter Brunner. Ein Zeichen dafür, dass auch große Meister sich immer wieder verändert haben. Interessant sind die ungleiche Teilung und der Tungsten-Spitzenring. Auch der Leitring ist mit Tungsteneinlage. Spätere Modelle wurden vorwiegend mit Chrom-Leitring gebaut.
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schaedle toni (Donnerstag, 08 Juni 2023 17:11)
s.g.Herr Brunner
ich besitze eine BRUNNER GABETSREUTER Rute un hab
leider die Spitze ca.10 cm abgebrochen. Könnem Sie mir
eine Ersatzspitze liefern ? Lieferzeit? Preis ? oder könnte
mene Rute repariert werden?
gerne erwarte ich ihre Nachricht m-f.Grüssen
toni schaedle o8822/6484 82497 Unterammergau Dornäcker 4
ps.
Ruten länge 2,12 m 5/6