Miss Marbel - oder ein Tag in Südtirol

 Natürlich weiß ich, dass man die berühmte, betagte englische Lady aus den Kriminalromanen  anders schreibt, aber um diese Dame geht es hier nicht - die Auflösung gibt es ein wenig später.

Im Oktober 2022 konnte ich der Einladung eines Südtiroler Fliegenfischerclubs nachkommen - sozusagen Urlaub unter Freunden.

Es war gar nicht sicher, ob das Wetter überhaupt noch eine vernünftige Fliegenfischerei zulassen würde, schon die Anfahrt über den Brenner ließ erkennen, dass sich das Jahr bereits dem Ende zu neigt. Sicherheitshalber waren bereits die Winterreifen aufgezogen und ein warmer Pullover im Gepäck.

Aber Petrus war gnädig gestimmt - wahrscheinlich, weil er selbst ein Fischer ist - und hat uns ein paar wunderbare Tage mit herrlichem Herbstwetter gewährt.

Befischt wurde ein sehr schöner Bach im Bezirk Bozen, der nach Aussage der Fischereiverantwortlichen nicht besetzt wird. Es gab lediglich vor einigen Jahren einmal einen Versuch mit Marmoratas, der allerdings erfolglos geblieben ist.

Es konnten zahlreiche Äschen in allen Größen überlistet werden - die Äsche ist an diesem Bach für einige Kilometer der Leitfisch.

Selbst die kleinen Fische waren derart kräftig und lebhaft, dass man selbst bei Halbwüchsigen das Gefühl hatte, als hätte man an der Gespließten den Teufel gehakt.

Die größte Freude hatte ich allerdings mit einem halbwüchsigen Fisch - einer Hybride aus Bachforelle und Marmorata. In diesem Bachabschnitt eine absolute Rarität!

Eine hübsche Miss Marbel - gefangen an der Gespließten, bestückt mit Seidenschnur und Trockenfliege.

Laut den Fliegenfischern in diesem Revier werden an diesem Streckenabschnitt  vielleicht eine Handvoll Bachforellen im Jahr gefangen, Marmoratas und Hybriden so gut wie gar keine.

Es war also ein sehr schönes Wochenende mit Freunden, an das ich lange denken werde!